Die Aquarellmalerei

Hinweis: Dies ist ein Gastbeitrag von Frank Speth.

In der Geschichte der Kunst ist die Aquarellmalerei oft nur als die Vorstufe der Ölmalerei angesehen worden. Die Maler des Mittelalters haben in einem schnellen Aquarell die Lichtverhältnisse ihres geplanten Gemäldes skizziert und grob ihre Komposition zusammengestellt. Maler wie Albrecht Dürer malten unzählige Landschaftsaquarelle, Tier- und Blumenaquarelle, die zu Studienzwecken angefertigt wurden und ihren Platz in Lehrbüchern fanden.

Dass die Aquarellmalerei schließlich aus ihrem Schattendasein in der Kunst heraustreten konnte, ist besonders einem englischen Maler zu verdanken: William Turner, der auch der Maler des Lichtes genannt wurde. Er beherrschte die Palette der Aquarellfarben wie kein Zweiter vor ihm und verstand es, das Licht in seinen Bildern in eigentümlicher Weise zum Leuchten zu bringen. Seine Aquarelle bestanden den Vergleich zur Ölmalerei und wurden in den gleichen Rang mit ihnen gestellt. Auch die berühmten Impressionisten, sicher durch Turner inspiriert, hoben die Aquarellbilder, durch ihre neue Art die Farben und Formen zu setzen, über die schweren und realistisch gemalten Ölbilder ihrer Zeit hinaus. Relativ neu auf dem Kunstmarkt sind die Acrylfarben. Sie lassen sich einerseits fast wie Aquarell vermalen, können aber auch wie Ölfarben verwendet werden. Durch diese vielfältigen Anwendungsweisen werden sie von vielen Künstlern gerne genommen, weil die Acrylfarben dem Maler bis zu einem gewissen Gerade erlauben, Farbflächen durch einen zusätzlichen Auftrag einer deckenden Farbe wieder aufzuhellen, was bei einem Aquarell unmöglich ist.

Das „echte“ Aquarell aber, von einem erfahrenen Aquarellisten gemalt, hat in seiner Frische, seiner Spontanität und durch seine leichten durchscheinenden Farben eine einzigartige Wirkung. Auch die Karikatur und der Cartoon, sowie so manch detailgetreu entworfenen Comic erhalten durch die Verwendung der Aquarellfarben eine individuelle Note und werden von vielen Künstlern dieses Genre genutzt.

Autor: Frank Speth


Kommentare

noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar hinzufügen:

Erlaubte Tags: <b><i><br>

Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder. Die E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.

Downloads